Die Widersprüchlichkeit in La Bähm's Fünfeinhalb Sekunden wirkt nahezu makaber. Die Persönlichkeit des Künstlers kondensiert in einem Lied.
Tiefste Tiefen, die sich auftun, nachdem der Schleier der guten Laune durchbrochen wurde. Gnadenlos. Ehrlich. Traurig, stark und mutig!
Die Fassade bröckelt nicht, die Mauern stürzen ein. Doch das Fundament steht noch, bereit für einen Neuanfang!
In erschütternder Aufrichtigkeit singt La Bähm über eine tiefe Dunkelheit, die ihn sein Leben lang begleitet,
quält & lähmt, die ihn antreibt & inspiriert. Die zu ihm gehört. Die ausgesprochen werden muss, um überwunden zu werden!
Das innere Kind, das langsam verstummt, verblasst, bis es schließlich ganz verschwindet. Ein Drama transportiert in einem Kokon aus Zuckerwatte.
Eine wertvoll-makabre Melange aus der Tiefe Betterovs, dem Glitzern Peter Schillings & der Schubkraft Green Days. Depression und New Wave Synthesizer.
Der Flug, der Fall, die Ankunft. Ein Rocksong, der die Mauern einreißt, um neue Hoffnung sprießen zu lassen!
Früher war ich klein und hab mich groß gefühlt
Heute bin ich groß und fühl mich klein
Früher hatt ich Bock und hab dann ja gesagt
Wenns heute darauf ankommt sag ich viel zu selten nein
Ich häng mich in die Seile
warte bis die Glocke klingt
Und hoff dass ich mich hinterher im Spiegel noch erkenn
Wenn der Fahrstuhl mich nach oben bringt
wo die Aussicht echt phantastisch ist
Und mich nur noch ein Schritt
von der Freiheit trennt
Für gut und gerne
fünfeinhalb Sekunden
spüre ich die schwerkraft nicht mehr
doch wenn ich ankomm auf den stufen
da unten vor dem eingang
spür ich sie umso mehr
spür ich sie umso mehr
Früher dacht ich heute bin ich unbesiegbar
Heut bin ich ein Sieger wenn ich nachts nicht Wein
Wenn früher was okay, wars auch echt okay
Wenn heute was okay ist wars oft nicht so gemeint
Ich hab die Band und ein paar Freunde
Ein paar wenig gute Zeilen
und objektiv brauch ich nicht mehr um glücklich zu sein
Doch ich lüg euch alle an und ich lüg mich selber an
denn ich schaff es einfach nicht
glücklich zu sein
Für gut und gerne
fünfeinhalb Sekunden
spüre ich die schwerkraft nicht mehr
doch wenn ich ankomm auf den stufen
da unten vor dem eingang
spür ich sie umso mehr
spür ich sie umso mehr
Manu Anwander
info@labahm.de